Meine Arbeitswoche als Cloudworker. Oder: Warum ich gerne ein GERHARD bin!

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Lange habe ich mir Gedanken gemacht (ok, so lange nun wieder auch nicht), wie ich mich selbst kurz hier im Blog vorstellen kann. Und als ich am Boden des Berliner Hauptbahnhofs saß und binnen zwei Minuten meine Curry-Reispfanne von Kaisers „genüsslich“ mit Plastikbesteck zu mir nahm, kam mir die spontane Idee. Ich gebe Euch einfach einen Einblick in mein Arbeitsleben als Cloudworker.

Als Angehöriger der Generation Y steht die Sinnsuche im Mittelpunkt meines Lebens. Nach der Geburt meines jetzt 1-jährigen Sohnes muss ich sagen, ich habe den Sinn für mich mehr oder weniger gefunden: Ein gesunde Balance zwischen Selbstverwirklichung im Job und genügend Raum für Familie und Freunde.  Das erfordert gerade im Agenturalltag Flexibilität und Vertrauen von den Vorgesetzten – bei GERHARD denke ich beides gefunden zu haben. Und so teilt sich meine Arbeit im Grunde in zwei Muster: Ein Tag Büro in Berlin und vier Tage Homeoffice in Erfurt. Ich würde es kurzum als „festangestelltes Cloudworking“ bezeichnen, da ich nicht (wie typischerweise) freiberuflich agiere.

Tag 1 der Woche: Die Tram in Richtung Erfurt Hbf startet kurz vor sechs.

Dann in den ICE – der braucht knappe 3 Stunden nach Berlin. Eigentlich ideal um konzentriert zu arbeiten und den überteuerten Kaffee der Bahn zu genießen. Mehr oder weniger pünktlich in Berlin angekommen, mache ich mich mitunter auf den Weg zur Design Akademie, um eine Gastvorlesung für das 3. und 6. Semester im Modul „Digitaler Markenführung“ zu geben. Die Arbeit mit Studenten hat mir schon zu meiner Zeit bei diffferent und im Zuge einer Gastvorlesung an meiner Alma Mater – der TU Ilmenau – viel Freude bereitet. Zwei bis drei Stunden später geht es auf ins Büro zum wöchentlichen Jour Fix. Ein Learning: Gerade gemeinsame Planungstermine machen vor Ort immer noch mehr Sinn als via Skype oder Telefon. Sie sind dann einfach auch witziger. Anschließend geht es entweder zu weiteren Abstimmungsterminen, u.a. mit unseren Freunden von Moccu, oder aber an das digitalstrategische Arbeiten für Pirelli oder L’Oréal Paris.

Cloudworking GERHARD Tag 1

Meine Aufgabenbereiche sind im Übrigen Digital- und Social Media Strategien, sowie das Community Management. Ich bezeichne es gerne auch selbst als strategisches Community Management, weil ich die definierte Strategie und operatives Community Management iterativ aufeinander abstimmen kann. Man könnte vielleicht auch von „liquid strategy“ sprechen. Was soll ich sagen, wir leben eben bei GERHARD schon ansatzweise den geforderten „Converged Media Workflow“. Gegen 18.30 Uhr bin ich zurück am Berliner Hauptbahnhof. Hier esse ich einen kleinen Snack oder aber reagiere auf User-Kommentare bei Facebook – gerne direkt am Gleis auf dem Boden. Auf der Heimfahrt arbeite ich meist an To-Dos, die ich mitgenommen habe oder erledige Organisatorisches – ich kann im Zug oft einfach nicht schlafen. Gegen 22 Uhr sitze ich meist auf dem Sofa in Erfurt und denke: „Krasser Tag“. Und auch Ihr werdet denken, er hat doch eingangs von der Vereinbarkeit von Privat- und Arbeitsleben – also Privabeitsleben – gesprochen!?

Tag 2-5 der Woche: 

Cloudworking GERHARD Tag 2-5

Richtig – denn genau das passiert an den anderen vier Tagen der Woche. Ich habe mir einen klappbaren Gartentisch zugelegt, um selbst in unserer Wohnung so mobil wie möglich zu sein. Mal arbeite ich im Schlafzimmer, mal im Kinderzimmer – am liebsten aber in der Wohnküche. Wenn es nach meinem Sohn geht, könnte ich eigentlich schon um 6 Uhr mit der Arbeit starten. Meist starte ich allerdings nach dem Spielen gegen 9 Uhr, um bestens für unsere Ansprechpartner von Kundenseite erreichbar zu sein.

Durch den gesparten Arbeitsweg habe ich viel Zeit für die Familie und meine Verpflichtungen als „Hausmann“. Generell kann ich alltägliche Aufgaben des Privatlebens ziemlich gut in den Arbeitsalltag integrieren. Ich führe zwar kein strenges persönliches Controlling, würde aber behaupten, dass ich trotz der flexiblen Gestaltung, keinesfalls länger arbeite als in der Agentur.

Natürlich habe ich mir im Vorfeld die Frage gestellt, ob Homeoffice und effektives Arbeiten gut miteinander einhergehen. Dazu kann ich nur sagen: JA, und wie. Grund dafür sind meiner Meinung nach die projektbasieren Deadlines, die Prokrastination kann quasi gar nicht erst aufkommen.

Zudem kann ich konzentrierter arbeiten als im „Agenturalltag“ – vor allem inhaltlicher Natur. Ich würde sogar sagen, dass mein Output „stärker“ ist als in meinen Agenturstationen zuvor. Einfach weil ich Dinge besser durchdenken kann. Angebunden an die GEHRHARDS bin ich übrigens via sipgate (Voice-over-IP), Mobile, Skype und Facebook.

Selbst Schulterblicke und Jour Fix – Termine mit unseren Kunden haben bis dato immer problemlos funktioniert. Natürlich sind diese vier Tage Homeoffice nicht DIE totale Selbstbestimmung über den Alltag, aber eine wesentliche Voraussetzung, um Beruf, Freizeit und Familie gut miteinander zu verbinden. Und so bin ich froh, ein Teil von GERHARD zu sein.

Und was mich mal interessieren würde:

  • Warum Ihr denkt, dass diese Zusammenarbeitsform bis dato noch nicht unbedingt gang und gäbe ist?
  • Scheitert es am mangelnden Vertrauen der Vorgesetzten in die Mitarbeiter?
  • Ist es die Erreichbarkeit gegenüber den Kunden?
  • Haben die Mitarbeiter keine Lust auf Homeoffice?
  • Was denkt Ihr? Ein Modell für die Zukunft?

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