Zwischen Spekulation und strategischer Vorbereitung: Wie Marken sich schon heute positionieren – ohne auf offizielle Anzeigenformate zu warten.
Die Angst, etwas zu verpassen – berechtigt oder verfrüht?
ChatGPT verändert Kommunikation. Nicht nur im Privaten, sondern zunehmend auch in der Art, wie Menschen Produkte entdecken, Lösungen suchen und Entscheidungen vorbereiten. Kein Wunder also, dass viele Unternehmen sich fragen:
Wann kommt Werbung auf ChatGPT – und wie kann ich dabei sein?
Die nüchterne Antwort lautet: Noch ist nichts offiziell.
Aber: Wer sich jetzt vorbereitet, schafft die Grundlage, um bei zukünftigen Entwicklungen nicht nur mitzuhalten – sondern den Takt vorzugeben.
Was OpenAI bisher nicht angekündigt hat – und was dennoch relevant ist
Laut offiziellen Quellen von OpenAI gibt es keine konkreten Pläne oder aktiven Programme, Werbung in der kostenlosen ChatGPT-Version einzuführen. CFO Sarah Friar betonte gegenüber der Financial Times, man prüfe zwar zusätzliche Einnahmequellen, habe aber keine aktiven Pläne für Werbung. CEO Sam Altman selbst äußerte sich noch klarer: Er sieht Werbung als „letzte Option“, bevorzugt andere Monetarisierungsmodelle – etwa höherpreisige Tools oder Affiliate-Partnerschaften.
Das bedeutet:
- Keine bezahlten Werbeanzeigen.
- Keine Sponsored Prompts.
- Kein konkreter Zeitplan.
Was also tun, wenn du trotzdem frühzeitig Sichtbarkeit im Kontext von ChatGPT aufbauen willst?
Was trotzdem passiert – und warum das strategisch wichtig ist
Trotz der offiziellen Zurückhaltung testet OpenAI neue Funktionen, die zumindest an Werbung erinnern – aber nicht als solche bezeichnet werden dürfen:
1. Produktempfehlungen im „Search“-Modus
Nutzer erhalten bei passenden Fragen Bilder und Produktvorschläge. Diese sind laut OpenAI nicht bezahlt, nicht kuratiert und ohne Provision.
2. Marken-GPTs im GPT Store
Plattformen wie Canva oder Khan Academy betreiben eigene GPTs – aber nicht als bezahlte Werbebots, sondern als Funktionserweiterungen. Ab 2024 wird die GPT-Nutzung sogar vergütet, basierend auf Engagement – nicht auf Werbebudgets.
3. Affiliate-Ideen im Gespräch
Sam Altman brachte informell die Idee auf, künftig mit Affiliate-Links zu arbeiten – z. B. mit 2 % Provision bei Käufen über ChatGPT.
4. Zukunftsszenarien – aber keine Commitments
Interne Prognosen von The Information deuten auf mögliche Werbeeinnahmen ab 2026 hin – doch kein offizieller Zeitrahmen oder Launchdatum wurde bestätigt.
Die eigentliche Frage: Wie positioniere ich meine Marke trotzdem im Kontext von ChatGPT?
Denn unabhängig davon, ob Werbung 2026, 2027 oder nie offiziell eingeführt wird, entsteht hier ein neues Ökosystem. Und Unternehmen, die es verstehen, frühzeitig Teil dieses Ökosystems zu werden, verschaffen sich Vorteile auf mehreren Ebenen:
- Relevanz in AI-generierten Antworten
- Auffindbarkeit im GPT Store
- Vertrauen durch Kompetenz und Sichtbarkeit
- Erste Erfahrungswerte mit Conversational UX
Fünf konkrete Dinge, die du jetzt tun kannst
1. GPTs entwickeln statt warten
Baue eigene GPTs, die deiner Zielgruppe echten Mehrwert liefern. Diese sind auffindbar, nutzbar und positionieren deine Marke als Problemlöser – auch ohne Werbung.
2. Inhalte so schreiben, dass sie von ChatGPT zitiert werden können
Strukturiert, fundiert, faktenbasiert. So schaffst du Inhalte, die in AI-Kontexten (ob in ChatGPT oder bei Suchmaschinen) als Quelle oder Anregung dienen.
3. Affiliate-Modelle vorbereiten
Auch wenn noch nicht offiziell umgesetzt, kann es sich lohnen, die technische und inhaltliche Infrastruktur für Affiliate-Partnerschaften vorzubereiten – inklusive Tracking, Linkstrukturen und Landingpages.
4. GPT Store beobachten und nutzen
Egal ob Tool-Anbieter oder Berater: Wer früh im GPT Store präsent ist, lernt schneller und wird von Nutzer:innen als Vorreiter wahrgenommen.
5. Mit Expert:innen sprechen
Wir bei Agentur Gerhard begleiten Unternehmen frühzeitig beim Einstieg in das AI-Ökosystem – mit Content-Strategien, GPT-Entwicklung, UX-Know-how und einer klaren Markenstimme im Dialogformat.
Für wen lohnt sich das jetzt schon?
- Bildungsanbieter & Tools, die via GPTs Wissen vermitteln oder Aufgaben lösen
- B2B-Services, die erklärungsbedürftig sind und Vertrauen aufbauen müssen
- Health & Finance, wo Orientierung und Sicherheit zentral sind
- Content-getriebene Marken, die AI als Multiplikator begreifen
Kein Hype – aber sehr wohl eine strategische Chance
Es geht nicht darum, auf einen Werbekanal zu spekulieren, der noch nicht existiert.
Es geht darum, jetzt zu verstehen, wie man Markenführung in einem neuen, KI-gesteuerten Ökosystem denkt.
Denn am Ende zählt nicht, wer als Erster eine Anzeige bucht – sondern wer als Erster verstanden hat, wie die neue Bühne funktioniert.
Agentur Gerhard begleitet dich dabei.
Mit Strategie, Technik und Content.
Für alles, was kommt – und für das, was heute schon möglich ist.
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