Food-Blogs in Deutschland – Studie

Es ist überwältigend, wie viele eindrucksvolle Food-Blogs einem alleine in Deutschland begegnen, ist man erstmal eingetaucht. Grund genug, diese besonderen Blogger einzuladen, eine gemeinsame Studie über die Landschaft der Food-Blogger in Deutschland zu machen.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen der Studie!

Food Blogs – Pioniere des Influencer Marketings

Food-Blogs haben in den letzten Jahren eine schnelle Verbreitung gefunden und sind sehr vielfältig. Meistens werden Rezepte samt Koch- oder Backanleitung sowie Bilder präsentiert, mal kritisch über das Thema Ernährung gesprochen oder Tipps zur Küche gegeben. Dabei reicht das Themenfeld von der klassischen Küche, über vegane Cupcake-Rezepte und kulinarische Spezialitäten bis hin zu reinen Fleischgrill-Blogs. Da die Food-Blogger so facettenreich sind wie ihre Blogs selbst, dachten wir, es wäre an der Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen – und befragten sie.

Wir wollten wissen, was sie antreibt, welche Bedürfnisse sie haben, worüber sie bloggen, wie’s mit der Beziehung zu Unternehmen aussieht – und vieles mehr. An dieser Stelle bedanken wir uns noch einmal ganz herzlich, dass Sie und ihr liebe Blogger und Bloggerinnen sich/ euch die Zeit genommen habt, uns zu antworten!

Key Facts – alles auf einen Blick

Die wichtigen Ergebnisse der Studie zusammengefasst:

  • Ein Großteil der Food-Blogger bloggt seit 4 Jahren, davon bloggt fast die Hälfte zwei bis dreimal in der Woche über neue Rezepte und Gerichte.
  • Für die Food-Blogger steht der Spaß am Bloggen im Vordergrund und die Wissensweitergabe der eigenen Rezepte. Geld spielt lediglich für 15 % eine primäre Rolle.
  • 60 % der Food-Blogs bringen keine Einnahmen,  während ein Viertel zwischen 100 und 500€ monatliche einspielt. Etwa 5 %  erzielt Einnahmen von über 1.000€ im Monat.
  • Nahezu alle Food-Blogger begrüßen Kooperationen mit Unternehmen, jedoch wird erwartet, dass Unternehmen den ersten Schritt machen.
  • Bei einer angemessenen Vergütung würde die Hälfte der Food-Blogger für Unternehmen schreiben, allerdings nur als Nebentätigkeit.
  • Social Media wird vor allem zur Steigerung der Reichweite des Blogs sowie zum Austausch mit Gleichgesinnten genutzt.
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Food-Blogger: Ü-30, berufstätig, weiblich

Wenn man die befragten Food-Blogger als eine Gruppe beschreiben will, so sind die meisten von ihnen in den Dreißigern, 30% sind älter als Vierzig, viele sind berufstätig oder in der Elternzeit und haben mindestens eine Berufsausbildung abgeschlossen oder studiert.

Im Gegensatz zu den – von uns auch untersuchten – Beauty Bloggern, ist gibt’s mehr männliche Vertreter, nämlich zumindest knapp ein Fünftel von Ihnen.

Dreiviertel der Food-Blogger bloggen seit mehr als 3 Jahren, knapp ein Drittel sogar seit mehr als 5 Jahren. Auch ist die Gruppe der Food-Blogger ein wenig konservativer als andere Bloggergruppen, so ist beispielsweise das „du“ unerwünscht: „Ich bin lebenserfahren und mag nicht geduzt werden.“

Die größte Motivation der Food-Blogger ist der Spaß am Bloggen selbst sowie der Wunsch, das eigene Wissen weiterzugeben. Immerhin jeder Sechste gibt an, den Food-Blog zu betreiben, um damit Geld zu verdienen.

Allerdings schaffen das die Wenigsten, denn 60 % verdienen mit ihren Blogs nichts, während ein Fünftel bis 100 € im Monat verdient. Auf über 1.000 € im Monat kommen lediglich 5 %.

Blogs weiblich

Der Food-Blog: Rezepte per Social Media

Facebook wird von knapp 90 % der Food-Blogger genutzt, gefolgt von Twitter und Instagram. Die Social Media Kanäle dienen vor allem der Distribution der Blog-Artikel und sorgen so für eine größere Reichweite.

Auch geben 80 % der Food-Blogger an, hier einen Austausch mit Gleichgesinnten zu suchen und über 70% kommunizieren hier mit ihrer Community. Hingegen nutzt nur jeder zweite Food-Blogger Social Media als Inspiration für neue Ideen.

Einkünfte Blogger

Unternehmen können gerne anfragen, aber…

…es gibt viel zu beachten im sensiblen Bereich der Kooperationen zwischen Blogger und Unternehmen. Bisher lässt sich bei Kooperationsprojekten noch viel Verbesserungspotenzial aufdecken.

So fühlen sich 65% der befragten Food-Blogger bisher nicht im ausreichenden Maß von Unternehmen respektiert und ernst genommen. Ein proaktives Vorgehen seitens der Unternehmen wird von 95 % der Befragten befürwortet.

Die Tendenz hier ist also eindeutig, wie es ein Food-Blogger auf den Punkt bringt: „Daher fände ich es schön, wenn Unternehmen individuelle Kooperationen vorschlagen würden, solche die nicht nur zum werbenden Unternehmen sondern auch zum Medium (= meinem Blog) passen“.

Die Zusendung von kostenlosen Testprodukten wünscht sich jeder Zweite, jedoch sollte hier in jedem Fall vorher gefragt werden, ob dies gewollt ist.

Blogger Relations

Wenn sie Artikel über Produkte schreiben, wünscht sich jeder Zweite eine finanzielle Aufwandsentschädigung, allerdings sollten Blogger hier aufpassen, um nicht in den Bereich der Schleichwerbung zu fallen.

Auch Unternehmen sollten überlegen ihre Ansprüche an Blogger genau zu formulieren: „Do-follow Links und fehlende Kennzeichnung der Post als Werbung sind einfach für Blogger nicht akzeptabel. Fast alle Angebote, die man bekommt, verlangen aber genau dies!“.

Knapp 60 % der Food-Blogger können sich vorstellen, für Unternehmen zu schreiben – vorausgesetzt das Honorar stimmt. Aber als Vollzeitstelle wiederum kann sich dies nur jeder Zehnte vorstellen. Am ehesten können Unternehmen das Herz von Food-Bloggern mit organisierten Events gewinnen, bei denen sich die Szene austauschen und vernetzten kann.

Des Weiteren wünscht sich jeder Zweite auch finanzielle Unterstützung und jeder Dritte Workshops. Nur jeder Zwanzigste wünscht ganz und gar von Unternehmen in Ruhe gelassen zu werden.

Blogger Relations Gründe

Food Blogger und Unternehmen: „Traut Euch :)“

Wie die Auswertung gezeigt hat, ist ein Großteil der Food-Blogger an einer Zusammenarbeit mit Unternehmen sehr interessiert, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen.

Die Vorteile von Unternehmen, die mit Bloggern zusammenarbeiten sind aus der Sicht der Food Blogger eine hohe authentische Reichweite und ein Image-Gewinn: „Traut euch, wir beißen nicht, wir sind neutral und bieten eine gute Plattform an um eure Produkte bekannt zu machen“.

Allerdings stellen Food-Blogger, insbesondere die mit einer hohen Reichweite, auch bestimmte Bedingungen an Unternehmen, z.B. dass das Produkt zum Blog passen muss und sie die Blogs nicht reich als „PR-Kanal“ betrachten sollten: „Liebe Unternehmen, hört auf, Blogs als minderwertige Publikationen zu betrachten, sondern segmentiert zwischen den Brigittes und Schmuddelblättchen. Und macht entsprechende Angebote.“

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