Die W&V featured online eine Kampagne von Ogilvy & Mather Dubai mit dem Titel „Ogilvy entlarvt mit Google Search weltweiten Sexismus“ und zitiert Christopher Hunt (Head of Art bei Ogilvy & Mather Dubai) mit den Worten:
„Diese Kampagne nutzt die größte und beliebteste Suchmaschine der Welt, um zu zeigen, dass die Ungleichbehandlung von Geschlechtern ein weltweites Problem ist.“
Super Anliegen (http://www.unwomen.org), aber eine Kampagne, die nicht mit Fakten sondern mit viel Fantasie arbeitet. Ich wollte mir das mal genauer ansehen und wollte die W&V miteinbeziehen, aber es traut sich ja niemand aus der Deckung:
Folgendes: Die „suggested search“ von Google mag wohl die ein oder andere Phrase der Kampagne vervollständigen, aber es steckt kein großes Suchvolumen dahinter. Ich habe das mal getestet (alle Standorte, englische Sprache).
Da war der Wunsch wohl Vater der kreativen Idee. Zumindest die Welt auf Google sieht nicht so sexistisch wie gedacht aus (Google behält sich übrigens auch vor, solche Inhalte aus der Suggested-Suche herauszulöschen).
Oder hat da ein kreativer Kopf vergessen, dass bei der Google Suche – wenn eingeloggt – auch die eigenen Suchanfragen dazu benutzt werden, um Suggest zu individualisieren?
Schade, denn im Rahmen der Diskussion um „Qualitätsjournalismus„, die Huffington Post DE und Native Advertising hätte ich auch gerne mit den Fachmännern der W&V über die Kampagne diskutiert. Einfach ein weiterer Beweis, dass klassische Werbeagenturen nicht „digital denken“ können und „Qualitätsjournalismus“ schon lange ein Buzz Wort ist – oder was meint ihr?
Nachtrag vom 25.10.2013 in der Wochenwebschau ab 4.44:
Auch Georg Jähnig hat sich des Themas in seinem Blog angenommen: When anti-sexism becomes proof for sexism – UN Women campaign with Google’s autocomplete und zu einem anderen noch interessanten Aspekt der „Kampagnenplanung“ hier Who put all that sexism into Google’s Autocomplete?