Beyond Digital vom 30.04.2020

Digital Transformation


Learnings aus 15 Jahren erfolgreicher digitaler Transformation

Nancy McKinstry – CEO der Verlagsgruppe Wolters Kluwer – spricht im HBR IdeaCast Podcast über die Learnings aus 15 Jahren digitaler Transformation.

Von der Digitalisierung zur digitalen Transformation

Die Digitalisierung des Verlagsgeschäft – das Anbieten der Print-Inhalten auf einer Website und/oder App – verursachte einen Wertverlust in der Monetarisierung. Dazu kamen die großen Kosten für die Entwicklung der digitalen Infrastruktur. Doch erst diese erste Phase ermöglichte die zweite Phase der digitalen Transformation.

In dieser zweiten Phase wurde ein neues Business Modell durch die Verknüpfung der bestehenden Inhalts-Expertise und der Entwicklung einer Software geschaffen. Eine neue Experten-Lösung brachte den Kunden über den Inhalt hinaus neue Mehrwerte. Diese Entwicklung brauchte Management Commitment, Zeit und Geduld.
Schnell konnten neue Kunden und Geschäftsfelder erschlossen werden, doch der finanzielle Erfolg kam erst später.

Nancy McKinstry plädiert dafür, sich bewusst zu werden, dass der Prozess der digitalen Transformation Zeit braucht.

Wertvolle Tipps aus der Praxis

Dazu verrät sie ihre Leadership-Learnings für die digitale Transformation:

  • Immer zweigleisig fahren! Bestehende Produkte weiter entwickeln und anbieten, und zusätzlich an neuen zukünftigen (digitalen) Produkten arbeiten.

  • Kunden aktiv begleiten beim Wechsel von Analog auf Digital, und von den bestehenden auf neue Produkte.

  • Sich die Zeit nehmen, die es für neue Produkte und neue Märkte braucht. Sich bewusst sein, dass der finanzielle Erfolg – der Gewinn aus dem Neuen – erst verzögert kommen wird.

  • Entsprechend eine langfristige Vision sowie Planung haben. Heute wissen, was in 3-10 Jahren den finanziellen Gewinn bringen wird. Dies ist auch genau das, was Jeff Bezos von Amazon sagt: Amazon arbeitet heute daran, was in 3-4 Jahren neuen Umsatz und Gewinn bringen wird. Die Aktivitäten sind mittel- und langfristig geplant, und nicht kurzfristig.

  • Mitarbeiter-Entwicklung braucht genauso Zeit. Es gibt genug Talente, doch niemand der heute schon perfekt passend fürs Unternehmen ist und direkt ins Top Management einsteigen kann. Talente müssen innerhalb eines Unternehmens gefördert und entwickelt werden, um dann in der Organisation über das Middle Management hochgezogen zu werden.

  • Vielfalt bei den Mitarbeitern bringt großen Mehrwert dem Unternehmen. Sowohl die Gender- wie auch die Culture-Diversity. Sie führt zu größerem Erfolg durch u.a. mehr Innovationskraft und den Einbezug neuer Perspektiven.

Das ganze Gespräch dauert gerade mal 24 Minuten – und ist sehr empfehlenswert zu hören (in englischer Sprache).

Zum Interview

STRATEGIEN & METHODIKEN


Denkanstöße und Methoden für besseres Management

Sven Rittau, CEO der K5 Messe in Berlin und Gründer von Zooplus, veröffentlicht wöchentlich neue Videos in seinem Youtube-Channel «K5 Masterminds».

Ursprünglich als Hilfestellung während der Corona-Krise gedacht, liefern diese viele wertvolle Denkanstöße und Methodiken, die auch nach Corona noch Bestand haben werden. Die Themen dabei sind u.a.

Decision Making: Mindset: Leadership Zum Youtube Channel mit allen Videos

Marketing


Vier Veränderungen im Marketing nach Corona

Die Marketingkosten gehören neben den Investitionskosten zu den Kostenblöcken, welche am Schnellsten in einem Unternehmen gekürzt werden können. Entsprechend trifft die Corona-Krise auch die Werbebranche gerade mit voller Wucht. 44 Milliarden Dollar Umsatzeinbuße könnten es allein bei den Werbeanbieter Facebook & Google sein. Hannes Weissensteiner zeigt in der schweizerischen Werbewoche sechs zu erwartenden Veränderungen im Marketing bei Unternehmen auf Grund der Corona-Krise auf – wir fassen die vier Wichtigsten mit eigenen Ergänzungen zusammen:

Hybrid-Modell als Zukunft der Agentur-Zusammenarbeit

Da Inhouse-Agenturen Marketingkosten fix im Unternehmen binden, und entsprechend diese Kosten bei Marktveränderungen nicht schnell gesenkt werden können, wird es vermehrt Hybrid-Lösungen bei Unternehmen mit Inhouse-Agenturen geben. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass dies auch unabhängig der flexibleren Kostenstruktur sinnvoll ist: In der eigenen Inhouse-Agentur alle Aktivitäten machen, welche regelmäßig gemacht werden – alles andere mit externen Partnern, welche nahtlos mit der Inhouse-Agentur zusammenarbeiten.

Flexiblere Marketingausgestaltung

Bereits gebuchte Werbeplätze oder bereits produzierte Werbemittel – von Banners bis Filme – können aufgrund einer Marktveränderung oder Planänderung nicht mehr kostenlos geändert werden. Unnötige Kosten entstehen durch eine starre Arbeitsweise. Die seit Jahren sichtbare Entwicklung hin zu dynamischer Werbeplatz-Buchungen im digitalen Bereich („Programmatic Advertising“) wird auch ein Bedürfnis von Unternehmen bei den traditionellen Werbekanälen (Plakate, TV-Werbung etc.) werden. Inhouse- und externe Agenturen werden ihre Arbeitsweisen dazu noch agiler gestalten, um Werbemittel & Inhalte flexibler produzieren und dadurch Veränderungen schneller realisieren zu können.

Mehr daten-getriebenes & vermehrtes Digital Marketing

Der Trend zur Nutzung digitaler Kanäle & des Digital Marketing wird weiter zunehmen. Dabei können immer mehr entstehende Daten für die Steuerung des Marketings verwendet werden und das Marketing – sowohl das Digital Brand Marketing wie auch das Vertriebsmarketing („Performance Marketing“) – damit nachvollziehbarer gestaltet werden. Die Steuerung der eigenen Aktivitäten mittels Kennzahlen und Indikatoren wird, bei richtiger Ausgestaltung, die Wirksamkeit des Marketingbudgets zu Gunsten eines größeren Unternehmenserfolg erhöhen.

Transformation zur Purpose-Marke

Durch die zurzeit erzwungene Verhinderung von Veranstaltungen und sozialen Zusammenkünften steigt das Bedürfnis der Menschen nach digitaler Vernetzung weiter an. Diesem Umstand werden auch Marken nach Corona Rechnung tragen müssen. Die Bedeutung einer starken Marke mit einer eigenen Community und einer für sich stehenden Bedeutung wird die Marketingkosten für den Vertrieb senken, und das Disruptionsrisiko der eigenen Kunden-Community durch neue Marktteilnehmer verringern. Dies sichert langfristig auch das Überleben der Marke.

Der gesamte Artikel zur Nachlese Wie Marken Menschen verbinden – in unserem eigenen Blog

Größte Veränderungen durch Corona


4 wegweisende Zukunftsprognosen von Forbes & deren Auswirkungen auf Ihre digitalen Aktivitäten

Das Forbes-Magazin hat 9 Zukunftsprognosen für die Nach-Corona-Welt aufgestellt. Diese 4 Prognosen haben unserer Meinung die größte Auswirkung auf Unternehmen:

Kontaktlose Interfaces

In Zukunft werden wir immer weniger mit Händen mit der digitalen Welt interagieren. Sprach-Steuerung verbreitet sich zurzeit mittels Voice-Devices wie Alexa, Google Home & Co.

Weitere neue Steuerungsarten wie beispielsweise Gesten-Steuerung und Steuerung mittels der Pupille (Eye Tracking & Control Technology) werden dazukommen. Wie interagieren Ihre Kunden heute mit Ihren Produkten und Dienstleistungen, und wie werden sie es morgen tun können/wollen?

Robustere & skalierbare digitale Infrastruktur

Die Corona-Krise zeigt bei Online Shops eindrücklich die Wichtigkeit von robusten und schnell skalierbaren Infrastrukturen.

Der Trend zu Micro-Service-Architekturen in der Infrastruktur und damit der Nutzung des Service-Orientierten Ansatzes in der IT (SOA) wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen.

Neben der Sicherstellung einer hoch performanten Infrastruktur beinhaltet dies u.a. auch die großen Vorteile der agilen Entwicklung und der schnelleren & größeren Anpassungsfähigkeit des eigenen digitalen Produktes an die Bedürfnisse der Konsumenten.

Besseres Real-Time Monitoring und Nutzung von Big Data

Liest man, dass in der Schweiz die Meldungen über Corona-Infizierten durch Ärzte auch noch im Jahr 2020 über Fax geschieht, so bleibt der Atem kurz stehen. Nicht nur seitens des Staates besteht großer Nachholbedarf bei der Digitalisierung und Nutzung von Real-Time-Daten.

Auch viele Unternehmen können noch nicht in Echtzeit auf wichtige Kennzahlen ihres Unternehmens zugreifen. Dies ist jedoch für eine wirkungsvolle Steuerung der Geschäftsprozesse unabdingbar. Es ermöglicht Probleme frühzeitig & schnell zu erkennen und beheben zu können. Dazu liefert es fortlaufend Erkenntnisse, das eigene Geschäft rentabler zu machen.

Mehr digitale Service-Erbringung

Die Corona Krise wird den digitalen Handel mit Lebensmitteln und FMCG-Produkten enorm beschleunigen. Auch ältere Menschen machen gerade ihre ersten Erfahrungen damit und werden die Vorteile davon auch nach Corona nutzen wollen.

Durch diese weitere Steigerung des digitalen Konsums der Menschen werden auch andere Branchen davon profitieren. Die digitale Erbringung von medizinischen Dienstleistungen – von Telemedizin-Dienstleistungen bis zum Bezug von Medikamenten mit digitalem Rezept – ist nur ein Beispiel. Deshalb ist es spätestens jetzt an der Zeit, sich selbst zu fragen: Welcher meiner Produkte oder Dienstleistungen können Menschen auch digital beziehen oder nutzen?

Auch heute kaum Vorstellbares, wird es bald geben. Grenzen sollten im Denken entsprechend vermieden werden – ansonsten wird ein (neuer) Konkurrent schon bald einen enormen Vorsprung auf Sie haben.

Alle 9 Zukunftsprognosen des Forbes-Magazins (in englischer Sprache)
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