tame – nur ein weiteres Twitter Tool oder das „Schweizer Taschenmesser für Twitter“?

Langsam erreicht Twitter selbst in Deutschland ein Nutzungs- und Bekanntheits-Niveau, auf dem der „Kurznachrichtendienst“ (wie er hierzulande gerne genannt wird) allmählich von verschiedenen Seiten ernst genommen wird. Journalisten und PR-Schaffende gehören zu denjenigen Parteien, die sich dieses Jahr peu à peu mit dem blauen Vögelchen vertaut machen mussten – und zwar nicht nur semi-privat sondern tatsächlich rein beruflich.

Wackerer Vorkämpfer aus unvermuteten Reihen

Spätestens seit der legendären Pressekonferenz (hier nochmals expliziten Dank an CARTA für die famose Berichterstattung) des stellvertretenden Sprechers der Bundesregierung und stellvertretenden Leiters des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Christoph Steegmans im März 2011 ist Twitter kein Tool mehr für innovationsgeile Marketing-Fachleute oder Trendforscher sondern in der Masse der Massenmedien und somit auch beim „Otto Normalverbraucher“ angekommen.

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Das Unbehagen der Hauptstadtjournalisten mit dem twitternden Regierungssprecher – Das Video from Carta on Vimeo.

Tools die keiner braucht?

Mit der vermehrten Nutzung von Twitter tauchen auch immer mehr Tools auf, die dies und das versprechen: Hier wird etwas visualisiert, dort aggregiert. Oft weiß man nicht wirklich, wozu ein Tool überhaupt nützlich ist. Unzählige Listen mit den besten und tollsten Twitter Tools machen die Runde. Hervorzuheben ist hier sicherlich karrierebibel.de (Stand Oktober 2012), wo man seit Jahren regelmäßig eine brauchbare und aktuelle Liste findet.

tame – was soll eigentlich gezähmt werden?

Mit tame – dem ersten Twitter Tool von tazaldoo, einem Berliner Start-up – ist ein weiteres Werkzeug auf dem Markt, um die Informationsflut von Twitter zu strukturieren, um relevante Informationen zu filtern und deren Validität zu prüfen. Gerade für Journalisten scheint tame ein wertvolles Instrument zu sein, das eine schnelle Navigation durch die Informationsflut erlaubt.

Nachdem wir tame getestet hatten, haben wir Frederik Fischer (Gründer & CEO) von tazaldoo mal ein paar Fragen gestellt, um dem Tool auf den Grund zu gehen:

Wer seid Ihr? Was ist tazaldoo?

tazaldoo 2012 (v.l.): Dr. Matthias Bärwolff, Torsten Müller, Arno Dirlam, Frederik Fischer

 

tazaldoo ist ein Berlin Tech-Startup. Wir entwickeln Tools für die professionelle Recherche im Echtzeitnetz. 2011 markiert den Beginn eines neuen Zeitalters für die Online-Recherche. Seit letztem Jahr werden pro Minute mehr Facebook-Posts publiziert als Suchanfragen auf Google. Das verdeutlichte wie weit wir in der Fragmentierung der Netz-Öffentlichkeit fortgeschritten sind.

Stark vereinfacht kann man sagen: Es gibt ein Google-Internet und es gibt ein Echtzeitinternet der sozialen Netzwerke. Letzteres kann faktisch nicht sinnvoll durchsucht werden. Wir wollen das ändern.

Was ist tame?

tame ist die erste und einzige Kontext-Suchmaschine für Twitter. Der Fokus auf einer einzigen Ansicht und das reduzierte Design täuschen aber über die Tatsache hinweg, dass in Tame tatsächlich veschiedene Produkte stecken. Einer unserer Kunden hat tame treffend als „Schweizer Taschenmesser für Twitter“ beschrieben.

Die Kernfunktionen?

  • Schneller Überblick über die wichtigsten Themen Tweeps und Links in Deiner Twitter-Timeline (geht maximal 24 Stunden zurück)
  • Kontext-Suchmaschine: Gib einen beliebigen Begriff ein und Tame liefert Dir die dazu Hashtags, Multiplikatoren und Inhalte und bildet somit den nötigen Kontext um Suchbegriffe ab

Die Zielgruppe?

tame richtet sich an Kommunikations- und Informationsexperten.

Was kommt nach tame?

Ein Website-Widget wird unser nächste Feature werden. Wir werden aus tame außerdem eine Community machen und es den Nutzern ermöglichen, ihre Suchergebnisse und Expertenlisten zu teilen und so in Kontakt zu treten.
Auch ein weiteres seperates Tool ist geplant aber darüber können wir momentan noch nicht sprechen.

Euer Eindruck vom Standort Berlin: Was macht ihn als Start-up interessant, was nervt?

Wir sind begeistert von Berlin als Start-up-Standort. Die Kreativitiät und Kollegialität der Szene ist zu Recht legendär. Was uns stört: Vorauseilender Gehorsam! Zu vielen Businessideen merkt man an, dass sie sich nach den vermuteten Erwartungen der Venture Capitals richten. Mehr Mut und Eigensinn würden der Szene gut tun.

Uns erscheint tame auf jeden Fall als ein sehr nützliches und einfach bedienbares Recherche-Tool, um relevante Informationen aus dem Twitter-Stream zu filtern (wenn man weiß, wonach man sucht) und deren Urheber als „Influencer“ zu identifizieren. Leicht lässt sich auch ein Informations-Ecosystem um bestimmte Themen abbilden. Man sieht wer über was spricht und wohin verlinkt wird. Der geübte Twitter Tool Nutzer wird noch einige weitere Features finden. Und schließlich ist tame noch beta!

Wir bedanken uns bei Frederik Fischer für das offene Frage/Antwort Spiel, das Bildmaterial und bei tazaldoo für ein tolles Tool. Wir sind gespannt auf mehr!

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