Warum Digitalisierung und Digitale Transformation mehr als Buzzword Bingo Deluxe sind und für Unternehmen tatsächlich überlebenswichtig

Neues Jahr = Neues Buzzword, so heißt die goldene Regel eines jeden Marketers. Das Buzzword 2015 ist sicherlich digitale Transformation.

Warum wir denken, dass die digitale Transformation mehr als nur ein Buzzword ist?

Wie der technologische Fortschritt die digitale Transformation bedingt

Der technologische Wandel der letzten Jahre ist zweifelsohne der bedeutendste der letzten Jahrzehnte. In dem Buch „Lead Digital“(1) wird sogar von der zweiten industriellen Revolution gesprochen.

Dabei ist nicht nur die Entwicklung von Hard- und Software interessant zu beobachten, sondern auch welche Auswirkungen diese Innovationen auf uns, also auf die Gesellschaft haben.

Denn Schritt für Schritt ist Technologie Teil unseres täglichen Lebens geworden.

Diese Entwicklung hat den Nutzer emanzipiert, selbst Forrester sieht durch die technologische Entwicklung “The Age of the customer”(2) angebrochen.

Ebenfalls bedingt durch neue Technologien drängen neue Marktteilnehmer auf den Markt. Und das betrifft jede Branche: Hotel (Airbnb), Automotive (Tesla), Taxi (Uber) oder den Einzelhandel (Amazon).

Meist können „traditionelle“ Unternehmen aber nicht mit der Adaptionsgeschwindigkeit der Nutzer und Start-ups Schritt halten, geraten ins Hintertreffen und stehen dann nach kurzer Zeit vor der Entscheidung:

Adapt or Die! Dieser Prozess wird gemeinhin als Digital Darwinismus bezeichnet und ist der Startschuss für Unternehmen über die digitale Transformation nachzudenken.

Unternehmen stellen sich dann die Frage, welche Rolle die eigene Marke in der heutigen Zeit noch spielt und wie ein Digitalisierungsprozess aussehen kann.

Ja, richtig verstanden: Es geht darum, die Daseins Berichtigung des Unternehmens neu zu definieren!

Wie weit ist die digitale Transformation bereits fortgeschritten?

Laut der Studie „Embracing Digital Technology“(3) von MIT Sloan und Capgemini von 2013, sind sich 78% der befragten Stakeholder sicher, dass das Thema digitale Transformation kritisch für den Unternehmenserfolg sein wird.

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Im Rahmen dieser Studie wurden Unternehmen unterschiedlicher Industrien hinsichtlich ihrer „digitalen Reife“ in 4 Kategorien eingeteilt:

Über 65% der Unternehmen stehen noch am Anfang, wo hingegen 15% bereits die digitale Reife erreicht haben.

Technologieunternehmen zeigen natürlich die größte digitale Reife, was nicht verwunderlich ist. Hingegen steht Branchen wie Pharma und die Schwerindustrie erst am Anfang.

Interessanterweise zeigt die Studie ebenfalls, dass sich der digitale Reifegrad auch auf die Profitabilität (EBIT-Marge) auswirkt, bspw. agierten:

Unternehmen mit den höchsten Reifegrad sind 26% profitabler (im Vergleich zum undigitalen Mitbewerber). Im Gegensatz dazu, sank die Profitabilität der digitalen Beginner um 24%.

Was sind Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation?

Schlussendlich sind es viele verschiedene Einflussfaktoren, die sich gegenseitig bedingen.

Unserer Meinung nach, spielen die Einflussfaktoren Leadership, Geschäftsmodell und Kultur (digital DNA) eine großen Rolle, damit eine Digitalisierung und Transformation in Unternehmen erfolgreich durchgeführt werden können.

Digitale Transformation ist ein Top-Down-Prozess, da die Digitalisierung Entscheidungen und Veränderung mit sich bringt, die nur mit Top-Management-Support umgesetzt werden können.

Trotzdem ist es natürlich unerlässlich im Transformationsprozess auch bottom-up zu arbeiten, denn ohne die breite Unterstützung aus dem Unternehmen heraus funktioniert keine Digitale Transformation.

Warum ist die Digitalisierung von Unternehmen wichtig? Diese Erfolgsfaktoren zeigen es:

Leadership alleine reicht dabei nicht, es bedarf einer Vision, Kultur und Prozessen, um das Vorhaben digitale Transformation umzusetzen.

Das lässt sich sehr anschaulich an dem Beispiel von Kodak zeigen. So stark Kodak den analogen Farbfilmmarkt dominierte, so kläglich scheiterte das Unternehmen bei der Transformation auf das digitale Geschäftsmodell. Dabei wurde die Notwendigkeit einer Veränderung zwar erkannt, jedoch scheiterten die Bemühungen des CEOs an der Reaktanz des mittleren Managements.(4)

Ein zweiter Erfolgsfaktor, Digital Capabilities, also die digitalen Möglichkeiten oder Fähigkeiten eines Unternehmens, lässt sich in drei Bereiche unterteilen, die zwar singulär betrachtet werden können, aber sich meist gegenseitig beeinflussen:

Customer Experience: Die Schaffung einer Omni-Channel Customer Experience ist der bekannteste Bereich der digitalen Transformation, bedarf trotzdem einer ganzheitlich Vision.

Ein wunderbares Beispiel für Digital Leadership in Bereich Customer Experience ist Burberry. 2006 stellte das Modehaus Burberry fest, dass es weder bezüglich des Wachstums noch Innovativität mit den Mitbewerbern mithalten konnte. Eine Neuausrichtung musste her! Innerhalb dieser wurde auch eine neue Zielgruppe definiert: die Millennials. Entsprechend wurde „Digital First“ in die Marketing DNA von Burberry verankert, mit dem Ziel eine „Seamless Customer Experience“ zu schaffen. Das hieß zwar, dass innovative Formate wie Tweetwalks, Live Streams von Fashion Shows oder Plattformen wie WeChat schnell adaptiert werden, aber immer unter der Berücksichtigung der lückenlosen Brand Experience innerhalb der Customer Journey.

Core Operations: Innerhalb dieses Prozesses wird der Blick nach innen gerichtet, um die Effizienz und die Innovativität zu steigern.

Zum Beispiel liefern täglich 106.000 UPS Paketzusteller 16 Millionen Pakete aus. Um diesen unvorstellbaren Mengen an Daten Herr zu werden, wurden spezielle Algorithmen entwickelt. Diese Programme verfolgen das Ziel die Effizienz der Fahrtrouten zu steigern, bspw. wurden die Motorlaufzeiten um 10 Millionen Minuten reduziert und über 2 Millionen Liter Benzin weniger verbraucht, was nicht nur umweltfreundlicher ist, sondern auch die Kosten seitens UPS senkt.

Business Modell: Die Neuerfindung oder Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells stellt den kritischsten Teil der digitalen Transformation dar, da es nun ans Eingemachte geht.

Das wohl bekannteste Beispiel ist natürlich Nike+. Nike hat sein Geschäftsmodell zwar nicht neu erfunden, dafür aber erweitert und war trotzdem verdammt erfolgreich damit! Nike+ hat weltweit mittlerweile mehr als 28 Millionen Nutzer(5).

Analysten zufolge, hatte das Nike+ Mitgliederwachstum um 55% im Jahr 2011 anteilig zum Wachstum der Runningsparte um 30% beigetragen (6). Diese Zahlen konnten auch nicht verhindern, dass das Fuelband, aufgrund zu hoher Produktionskosten, eingestellt wird. Die Daten wird Nike jedoch weiterhin abgreifen, denn diese sind auch weitaus wertvoller als ein paar verkaufte Fitnessbänder.

Betrifft dieser Digitalisierungsprozess nur die Wirtschaft?

Nein, natürlich nicht! Die „Digitale Agenda“ der deutschen Bundesregierung ist ja ein schönes Beispiel dafür, dass zumindest Handlungsbedarf seitens der Politik erkannt wurde.

Der Umfrage von TNS Infratest folgend, ist der Punkt „Politik nicht up-to-date“ der kritischste Erfolgsfaktoren zur Digitalisierung der deutschen Wirtschaft (7).

Hürden für Digitalisierung der deutschen WIirthschaft

Schön und gut, warum ist die Digitale Transformation von Unternehmen das zukünftige Management-Thema und wie startet man in den Prozess?

Im ersten Schritt geht es darum, sich darüber bewusst zu werden, ob das eigene Unternehmen und das damit einhergehende Geschäftsmodell zukunftsfähig sind.

Erreiche ich meine Kunden an den relevanten (digitalen) Touch Points? Sind meine Geschäftsprozesse noch zeitgemäß?

Um den Handlungsbedarf im Kontext der Digitalisierung zu identifizieren und eine Digitale Transformation in Unternehmen anzustoßen, arbeiten wir mit einigen definierten Handlungsfeldern.

Diese Struktur erlaubt es uns, unterschiedliche Prioritäten in Transformationsprojekten zu setzen und vor allem die Digitale Transformation zusammen mit unseren Kunden als Prozess zu begreifen.

Forrester Research Digitale Transformation
Digitalisierung und Transformation ist ein Prozess, kein Projekt.

Es gibt keine Masterplan zur Digitalen Transformation. Je nach Geschäftsmodell, Unternehmenskultur, Wettbewerbssituation… ist die Ausgangslage sehr individuell. Deshalb setzen wir als BOUTIQUE-AGENTUR FÜR DIGITAL BUSINESS alles daran, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten – keine starren Systematiken von der Stange.

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Quellen:

(1) George Westerman, Andrew McAfee, Didier Bonnet, Leading Digital: Turning Business into Business Transformation, 2014

(2) Forrester, Competitive Strategy in the Age of The Age of The Customer, 2013

(3) MIT Sloan, Embracing Digital Technologies, 2013 (pdf)

(4) Digital Transformation Report, Report, 2014 (pdf)

(5) Forbes, Here’s How Valuable The Wearables Business Is To Nike, 2014

(6) Fortune, Nike’s new marketing mojo, 2012

(7) Netzökonom, Die Techs kommen, 2014

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